Mutterkuhhaltung

Bei uns im Ort kenne ich zwei Bauern, die Mutterkuhhaltung betreiben. Das heißt, die Kälber bleiben nach der Geburt bei ihren Müttern.

Das ist in der heutigen Zeit die absolute Ausnahme. In der konventionellen Haltung werden Kuh und Kalb gleich nach der Geburt getrennt. Das Kalb wächst allein in einem sogenannten Kälberiglu oder in einer Box im Stall auf. Später werden sie in Kälbergruppen im Stall gehalten.

Gefüttert werden die Kälber in den ersten Lebenstagen mit Kolosturm. So heißt die erste Milch, die eine Kuh nach der Geburt gibt. Sie hat eine andere Zusammensetzung, mit Antikörpern, die wichtig für die Gesundheit des Kalbes sind. Das Kalb darf aber nicht direkt bei der Mutter trinken. Es wird mit Eimern, an denen Nuckel angebracht sind, getränkt. Nach zwei Wochen erhält das Kalb Milchaustauscher.

Die hier gezeigten Kälber dürfen mit ihren Müttern auf die Weide. Sie können laufen und toben, bei der Mutter Milch trinken. Sie können langsam anfangen Gras zu fressen, damit ihr Pansen sich entwickelt und in Gang kommt. So wie es von der Natur vorgesehen ist.

Das sind Bilder von Fleischrindern.

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Die Kühe passen auf ihre Kälber auf.

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Ich hatte die Hunde mit dabei. Die Kühe nehmen die Kälber zum Schutz in ihre Mitte.

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Jetzt kommen Bilder von Milchkühen.

Obwohl dieser Bauer Milchkühe hält, dürfen immer ein paar seiner Kühe mit den Kälbern laufen. Die kümmern sich gleich um einen kleinen „Kälberkindergarten“. Da die heutigen Milchkühe so viel Milch geben, würde ein Kalb das alles gar nicht trinken können.

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Man sieht wie die Kühe sich liebevoll um die Kleinen kümmern.

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Auch die Milchkühe nehmen die Kälber in ihre Mitte.

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Über Hilfe für Miranda

Wir helfen Miranda, einer ausrangierten Hannoveraner Zuchtstute. Wir sind eine kleine Gruppe Privatpersonen, die sich durch den Fall Miranda kennen lernten und eine Hilfsaktion daraus machten! Daraus ist 2015 der gemeinnützige Tierschutzverein "Tierhilfe Miranda e.V." geworden. Miranda bekam Freunde dazu und nun kümmern wir uns ausschließlich um alte und unvermittelbare Tiere. Mit unserem Blog wollen wir auch auf das Schicksal der Zuchtstuten aufmerksam machen. Denn sie landen fast alle beim Schlachter, sobald sie keinen Gewinn mehr bringen. Miranda steht stellvertretend für alle Zuchtstuten, denn auch ihr Weg war schon beschlossen. Mit 20 Jahren und nach zwei Totgeburten, sollte sie geschlachtet werden. Nur weil wir sie freikauften, einen Gnadenbrot-Platz für sie schafften, retteten wir ihr das Leben. Der Blog berichtet aktuell über Mirandas neues, artgerechtes Rentnerleben. Wir möchten niemanden anklagen oder verurteilen, wir möchten nachdenklich machen. Schön wäre ein Umdenken bei Züchtern und Reitern zu erreichen. Wir möchten auch Unterstützung finden. In Form von Mithilfe, Sachspenden und Spenden, damit wir Miranda ein wundervolles Leben ermöglichen können. Sie hat verdient, nach vielen Jahen als Gebärmaschine würdevoll und artgerecht behandelt zu werden. Wir möchten auch, dass jeder der nun weiß, was mit ausrangierten Zuchtstuten passiert, die Geschichte weiter erzählt. Dafür sagen wir DANKE!
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19 Antworten zu Mutterkuhhaltung

  1. Elisabeth Berger schreibt:

    Oh, wunderschön😃 So sieht heile Tierwelt aus!
    Jedes Mal, wenn ich Großtiere auf der Weide sehe, geht’s mir ein Stückerl besser☺️ In der Kindheit auf dem Land kannten wir das nicht anders.

    LG Elisabeth

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    • Hilfe für Miranda schreibt:

      Es hat sich viel verändert in der Landwirtschaft. Wie überall zählt nur der Profit, das Tierwohl bleibt auf der Strecke. Neulich habe ich eine Doko im Fernsehen gesehen. Da sah man, dass bei Euch in Bayern kaum Kühe auf die Weide kommen. Hier in Norddeutschland ist das noch anders. Die meisten sehen wenigstens im Sommer das Gras. Bei uns gibt es nur sehr wenige dieser riesen Ställe.
      LG Susanne

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      • Elisabeth Berger schreibt:

        Ja, leider sieht man bei uns nicht mehr oft glückliche Kühe auf der Weide. Deshalb freue ich mich immer sehr, wenn ich eine kleine Herde grasen sehe. Mein Opa hatte wunderschöne Wiesen am Waldesrand. Wir Kinder trieben in den Ferien die Tiere morgens auf die Weide, blieben eine Zeitlang bei ihnen und spielten dort im Gras. Abends holten wir sie wieder und dann wurden sie gemolken. Sie fanden zwar ihren Weg alleine, aber wir mußten das Weidegerät ausschalten und den Zaun öffnen. Jede Kuh fand auch im Stall ihren Platz alleine. Wahrscheinlich weil ein Täfelchen mit ihrem Namen dort hing☺️☺️☺️☺️☺️
        Hoffentlich dürfen die Kühe bei euch im Norden noch lange glücklich sein!

        LG Elisabeth

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        • Hilfe für Miranda schreibt:

          Das hoffe ich auch liebe Elisabeth! Solch schöne Kindheitserinerungen vergisst man nie. Ich war mal als Kind in den Sommerferien auf einem Bauernhof. Da haben wir auch Kühe umgetrieben, durften per Hand melken usw. Das vergesser ich auch nie. Ich weiß noch immer, wie die Luft am frühen morgen gerochen hat, wenn wir auf dem Weg zur Weide waren.
          LG Susanne
          PS: Eure Kühe konnten bestimmt lesen. 😉

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        • Elisabeth Berger schreibt:

          Gell, das sind so schöne Erlebnisse😍
          Ja, die einzigen Kühe, die lesen konnten, gab’s bei uns in Indorf😃
          LG Elisabeth

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  2. Isabella33 schreibt:

    Danke, liebe Susanne,
    da fängt doch die Woche gleich besser an.
    Sooo schöne Fotos!
    Ja, und SIE sind halt Mütter, da ist der Schutztrieb ja angeboren.
    Ich freue mich wie Elisabeth, wenn ich Kühe auf der Weide sehe, und dann auch noch Kälbchen dabei sind 🙂
    Liebe Grüße Heidi mit Isi

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    • Hilfe für Miranda schreibt:

      Diese Bilder sind leider eine absolute Seltenheit. Kälber die bei den Müttern sind, sieht man höchstens in Bio-Betrieben. Kühe haben auch Muttergefühle und dürfen die in der konventionellen Haltung nie ausleben. Sie beklecken ihre Kälber und beschützen sie, wenn man sie lässt. Das konnte ich auch bei den Milchkühen beobachten, die das Glück haben, mit Kälbern auf der Weide zu laufen.
      LG Susanne

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  3. Chris schreibt:

    Wie schön, dass ihr wenigstens noch ein paar Bauern habt, die die Kälbchen nicht sofort von ihren Müttern trennen…

    Wuff-Wuff dein Chris

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  4. teekay1st schreibt:

    Das sind erst mal wunderschöne Fotos aber auch eine Art der Aufklärung, die absolut nötig ist. Schön, dass ich nicht der Einzige bin, der die Themen und artgerechte Tierhaltung betrachtet. Danke!

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    • Hilfe für Miranda schreibt:

      Danke! 😀 Es freut mich, dass artgerechte Tierhaltung auch ein Thema bei Dir ist. Dein neues Blog-Design finde ich übrigens übersichtlicher. 😀
      LG Susanne

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      • teekay1st schreibt:

        Guten Morgen. Mit veganer Ernährung stellt man sich diesen Themen natürlich auch.
        Danke für Dein Feedback zu meiner Seite…
        Einen wunderschönen Tag Dir!

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        • Hilfe für Miranda schreibt:

          Ja, das ist wohl wahr. Es hängt eben alles zusammen. Das wohl und die Gesundheit der Menschen und das der Tiere. Darum sage ich immer: Tierschutz ist auch Menschenschutz!
          Zu Deiner Seite: Vorher hatte ich mich nicht so gut zurecht gefunden. Jetzt ist es viel übersichtlicher geworden.
          Ich wünsche Dir auch einen wunderschönen Tag!
          LG Susanne

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  5. Paula schreibt:

    Mutterkuhhaltung ist so etwas Schönes.Ich freue mich,dass es bei Euch Bauern gibt,die das noch (oder wieder) betreiben.
    Liebe Grüße Uwe

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  6. tiermenschnatur schreibt:

    Schöner Text mit tollen Fotos. Leider kommt die Mutterkuhhaltung viel zu selten vor..

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  7. wolke205 schreibt:

    Erschreckend wie moderne Kühe aussehen. Einfach nur knochig, krumm und schleppen immer ein mega volles Euter mit sich rum. Mir tun sie furchtbar leid 😦

    Ich wünschte mir es wäre immer so, dass die Kälber mit den Mutterkühen laufen können. So wie die Natur es vorgesehen hat.

    Liebe Grüße

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    • Hilfe für Miranda schreibt:

      Da hast Du recht. Die modernen TurboKühe sind auf Hochleistung gezüchtet worden. Da bleibt der Körper der Tiere auf der Strecke. Genau wie die Gesundheit und Langlebigkeit. Die alten Haustierrassen sind da klar im Vorteil, haben aber nicht diese unnatürlich hohe Milchleistung, die verlangt wird. In der Landwirtschaft muss sich so eniges ändern, damit Mensch und Tier wieder gesund leben können.
      LG Susanne

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