Es hat geschneit. Als ich heute morgen raus schaute, traute ich meinen Augen nicht. Alles war weiß, es musste in der Nacht ordentlich geschneit haben. Und das Zeug bleibt auch noch liegen…
Bachus sieht mich und will mich begrüßen.
Moment, was ist denn da?
Miranda kaut am Binsengras. Auf ihre oberen Schweifhaare haben sich Schneeflocken gesetzt. Das sieht süß aus!
Miranda hat erst als Oma Schnee kennen gelernt. Sie kam bei ihrem Züchter zur Welt und lebte dort als Gebärmaschine, bis sie 20 Jahre alt wurde. Nach zwei Totgeburten wollte er Miranda herzlos beim Schlachter entsorgen. Ihr ausgelaugter Körper konnte kein lebendes Fohles mehr auf die Welt bringen. Bei ihrem Züchter stand Miranda bis zu ihrem 20 Lebensjahr von Oktober bis Anfang Mai, in einem gemauerten Stall, ohne Fenster. Als sie zu mir kam, hatte sie noch nie den Winter gesehen. Sie kannte nur den Sommer auf der einsam gelegenen Weide und das halbe Jahr im Stall, in ihrer Pferdebox. Erst bei mir bekam sie ein pferdegerechteres Leben, mit mehr Bewegung und verschiedenen Außenreizen.
Als Miranda im Winter 2011 das erste Mal Schnee sah, drehte sie völlig durch. Sie hatte Angst vor dem komischen weißen Zeug. Mit riesigen Panikaugen galoppierte sie wild herum. Das war natürlich total gefährlich. Ich musste einschreiten und das Pferd aus dieser Situation heraus holen. Ich ging die erste Zeit gemeinsam mit ihr den Schnee anschauen. Nach und nach kapierte sie, dass das Weiße auf dem Boden nichts schlimmes war. Bis es zu schneien anfing. Da drehte sie wieder durch. Denn nun fiel das Zeug ja auch noch vom Himmel. Das war unheimlich…
Es dauerte eine ganze Weile, bis sie verstand, wie man sich auf schwierigem Winterboden verhält. Immer wieder brachte sie irgend etwas aus der Ruhe und sie galoppiert wie eine Wilde. Im Winter 2011 hat sie mich einige Nerven gekostet. Irgendwann ging sie vorsichtiger und hörte mit ihren Galoppsprüngen auf. Das war der Zeitpunkt, wo ich zu ihr sagte: „Ich weiß du kannst dich vernünftig benehmen. Ich vertraue dir. Ich weiß, dass du dich jetzt gut benimmst und vorsichtig gehst, keine Galoppsprünge machst und ganz ruhig bleibst. Ich weiß du kannst das und ich vertraue dir!“ Dann ging ich gemeinsam mit ihr auf die Weide und löste den Führstrick. Und was soll ich euch sagen, von diesem Moment an benahm sie sich gut! Entweder hatte ich gefühlsmäßig den richtigen Zeitpunkt erkannt, oder sie hat mein Vertrauen gespürt. Auf alle Fälle hat es geklappt. Jetzt brauchen die Pferde nur noch bei hart gefrorenem und vereisten Boden in der Box bleiben.
Das zeigt uns, auch ein altes Pferde kann mit völlig neuen Lebensumständen zurecht kommen. Man muss nur Geduld haben, ihm die nötige Zeit geben und Vertrauen zu ihm haben!
Wir hatten nur etwas Frost, nix Schnee.
GLG Mathilda ❤
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Kommt sicher noch…
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Wir hatten auch nur etwas Frost und (zum Glück) noch keinen Schnee.Vielleicht soll hier morgen etwas fallen.Unsere Schlappohren würden sich freuen.Die mögen Schnee,aber nur solange er frisch ist.
Kaum zu glauben ,dass Miranda in ihren ersten 20 Lebensjahren noch nicht einmal Schnee kennenlernen durfte.Die Ärmste!.Es ist so schön zu sehen,wie entspannt die beiden jetzt im Schnee sind.
LG Uwe
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Ich könnte auch auf Schnee und Eis verzichten. Hunde haben immer Spaß im Schnee. Die drehen meist richtig auf. Mit Miranda war das am Anfang ganz schön schwierig. Sie war ja noch nie im Winter draußen. Sie kam beim Züchter nicht mal zum Misten raus. Der hat um die Pferde herum gemistet.
LG Susanne
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Egal wie alt Mensch oder Tier ist, man lernt immer noch was dazu.
Dass Miranda keinen Schnee kannte und ganz viele Tiere sogar ihr gesamtes Leben im Stall verbringen müssen, macht mich traurig und wütend. Es ist ein Verbrechen was Menschen mit Tieren machen, nur um hohen Profit zu erzielen. Aber auch die Verbraucher, die alles billig haben wollen, tragen Schuld an der schlechten Haltung von Tieren.
Die Politiker ändern kaum etwas. Jeder Einzelne von uns muss umdenken (wenn noch nicht geschehen) und sein Kaufverhalten ändern. Wir Verbraucher haben die Macht, wenn wir sie dann nutzen würden.
Den Tieren viel Spaß im Schnee. In Hamburg haben wir nur leichten Frost.
LG Edith mit Nera + Lila
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Es ist eine Schande was die Menschen mit den Tieren machen. Du hast vollkommen recht. Wir einzelnen haben es mit unserem Verhalten in der Hand, wie lange es noch so weiter geht.
LG Susa
PS: Ich drück die Daumen, dass Hamburg schneefrei bleibt!
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Bei uns im schönen Brandenburg hats leider noch nicht geschneit, aber was nicht ist kann ja noch werden. Genießt den Schnee =)
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Ich schieb den Schnee mal zu Euch rüber… 😉 Ich könnte ja gut ohne Schnee leben. Immer Frühling und Sommer, das ist mein Traum! 😉
LG Susanne
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Liebe Susanne,
ich kann mich nur Uwe und Edith anschliessen, es ist erschreckend, was die Menschen machen….
Liebe Grüße Heidi, die sich freut, dass Miranda der Schnee nix mehr ausmacht.
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Liebe Heidi,
es hat etwas gedauert, aber nun kommt sie gut damit zurecht. Man muss einfach nur Geduld mit einem Pferd haben. Viele meinen immer ihr Pferd sei ungehorsam, dabei braucht es nur ein bisschen, bis es versteht, was man von ihm will.
LG Susanne
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Hallo Susa
das ist ein schönes Erlebnis das Du mit Miranda machen konntest, das belohnt Dich für Deine Liebe zu Tieren, Super
Lieber Gruß aus Lassee 🙂
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Ja, das war eines unserer sehr schönen Erlebnisse. Ich werde so reich von Miranda belohnt, für alles was ich für sie mache. Solche Erfahrungen sind einmalig! 😀
LG Susanne
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Es ist wirklich traurig, dass sie erst so alt werden musste, um den Winter von allen Seiten kennen zu lernen… ich bin froh, dass sie Dich dabei an ihrer Seite hatte und nun weiß, dass sie vor dem weißen Zeugs keine Angst haben muss 🙂 ❤
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