Integration eines Zuwanderers

Wo ein Kissen ist,
ist auch eine Katze.

Mary-15.05.2014

Sicher kennt ihr dieses alte deutsche Sprichwort. Einige Leute haben ja später daraus gemacht:

Wo ein Wille ist,
ist auch ein Weg.

Aber darüber möchte ich gar nicht schreiben.

Es geht um Mary, die im Dezember letzten Jahres zugelaufene Katze. Mary kam und wollte nicht mehr gehen. Alle Bemühungen ihren ehemaligen Besitzer zu finden, blieben erfolglos. Nach 7 Monaten bleibt Mary also hier und ist damit ein weiterer offizieller Bewohner des Gnadenhofes.

Mary ist eine ganz besondere Persönlichkeit. Sie lässt sich deswegen auch nicht vermitteln. Sie mag keinen anderen Menschen, außer mir. Sobald jemand anderes auf dem Hof ist, ist die Katze verschwunden. Auch mit langsamer Gewöhnung, mit ihr schon bekannten Menschen, funktioniert es nicht. Aber an mir klebt sie, sobald ich nur die Nase aus der Tür stecke. Wenn ich irgendwo auf dem Hof arbeite, findet Mary mich sofort. Sie muss einen eingebauten „Susa-Such-Sender“ haben. Egal wo ich was auf dem Hof mache, es dauert nicht lange und Mary taucht neben mir auf. Selbst beim Weide abäppeln habe ich Gesellschaft. Auch wenn das 2 Stunden dauert, die Katze bleibt an meiner Seite.
Niiiieeeedlich werdet ihr jetzt sagen…. Ja niedlich ist es, aber auch nervig. Mary hat regelmäßig (also so ungefähr alle 3 Minuten) Kuschelanfälle. Sie springt hoch, um sich an meine Hand zu schmeisen, kreiselt um die Füße oder springt mir auf die Schulter! *grrrrr*
Sobald ich mich hinsetze, hab ich die Katze auf dem Schoß, die sich vergnügt hin und her wälzt und ihre Krallen in meine Beine drückt. *autsch und nochmal autsch*

Dazu ist Mary höllisch eifersüchtig auf die anderen Tiere. Sie wäre sicher gern die einzige Prinzessin. Das ist leider nicht möglich. Hier wird jeder gleich behandelt, Mary! Merk dir das endlich. *grummel, grummel, grummel*
Pisa wird angefaucht, die Hunde bekommen eine geklebt. Es nervt. Hatte ich das schon erwähnt?

Nach 7 Monaten Aufpassen und Streit schlichten und nochmals Aufpassen, habe ich Mary endlich so weit, dass sie die anderen Tiere akzeptiert. Pisa wird nicht mehr jedes Mal angefaucht. Ab und an kuschelt sie mit den Hunden, wenn sie nicht doch Lust hat ihnen mal kurz eine zu knallen. Neuerdings geht Mary mit mir und den Hunden spazieren. Was ich nicht toll finde! Nicht weil es albern aussieht, mit zwei Hunden und einer Katze spazieren zu gehen. Nein, weil es unterwegs gefährlich für eine Katze sein kann. Aber erklär das mal einer Mary. Was die sich in den Kopf gesetzt hat, das zieht sie gnadenlos durch. Wie hier bleiben…

Über Hilfe für Miranda

Wir helfen Miranda, einer ausrangierten Hannoveraner Zuchtstute. Wir sind eine kleine Gruppe Privatpersonen, die sich durch den Fall Miranda kennen lernten und eine Hilfsaktion daraus machten! Daraus ist 2015 der gemeinnützige Tierschutzverein "Tierhilfe Miranda e.V." geworden. Miranda bekam Freunde dazu und nun kümmern wir uns ausschließlich um alte und unvermittelbare Tiere. Mit unserem Blog wollen wir auch auf das Schicksal der Zuchtstuten aufmerksam machen. Denn sie landen fast alle beim Schlachter, sobald sie keinen Gewinn mehr bringen. Miranda steht stellvertretend für alle Zuchtstuten, denn auch ihr Weg war schon beschlossen. Mit 20 Jahren und nach zwei Totgeburten, sollte sie geschlachtet werden. Nur weil wir sie freikauften, einen Gnadenbrot-Platz für sie schafften, retteten wir ihr das Leben. Der Blog berichtet aktuell über Mirandas neues, artgerechtes Rentnerleben. Wir möchten niemanden anklagen oder verurteilen, wir möchten nachdenklich machen. Schön wäre ein Umdenken bei Züchtern und Reitern zu erreichen. Wir möchten auch Unterstützung finden. In Form von Mithilfe, Sachspenden und Spenden, damit wir Miranda ein wundervolles Leben ermöglichen können. Sie hat verdient, nach vielen Jahen als Gebärmaschine würdevoll und artgerecht behandelt zu werden. Wir möchten auch, dass jeder der nun weiß, was mit ausrangierten Zuchtstuten passiert, die Geschichte weiter erzählt. Dafür sagen wir DANKE!
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11 Antworten zu Integration eines Zuwanderers

  1. Isabella schreibt:

    Hallo Susanne,
    eigentlich eine nette Geschichte, aber obwohl sich Mary so leidlich anpasst, passt sie doch nicht ganz in deine friedliche „Idylle“.
    ABER, du wirst nix ändern können…..
    Liebe Grüße Heidi

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  2. wolke205 schreibt:

    Was für eine Persönlichkeit^^ Mary weiß halt was sie will – DICH 😀 Das sie Dich teilen muss, wird sie schon noch lernen 😉

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    • Hilfe für Miranda schreibt:

      Die ist völlig verknallt in mich! ❤ Teilen ist für Mary ein Fremdwort. Komischerweise geht es aber besser mit den Hunden, als mit anderen Katzen. Pisa darf nur bis auf 1 Meter an sie ran, den Hunden gibt sie Köpfchen. Tztztz… Das muss man nicht verstehen! 😉

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  3. Eine süße Geschichte zum Lesen und lustig aus einer gewissen Entfernung, aber übrhaupt nicht einfach, wenn man als Besitzerin auserkoren wurde.
    Liebe Susa, wie Heidi schon geschrieben hat, Du wirst nix ändern können, außer dass sich Mary nach und nach vieleicht noch ein wenig mehr anpasst.
    Warum hat Mary sich nicht jemanden gesucht, der sonst nichts zu tun hat? Derjenige hätte einen Fulltimejob.
    Verstehen wir den Sinn erst später?
    Mitfühlende (wegen der Krallen) Grüße
    Nera, Lila + Edith

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    • Hilfe für Miranda schreibt:

      Das hab ich mich auch gefragt. Sie ist ja schließlich freiwillig hier. Also muss sie sich auch mit den anderen Tieren arrangieren. Hier gibt es keine Extrawurst, für niemanden! Alle werden gleich behandelt. Ich hatte auch noch nie ein eifersüchtiges Tier. Das geht auch nicht, weil ich schon immer mehrere Tiere und auch verschiedene Tierarten zusammen gehalten habe. Da müssen sie sich einfach untereinder verstehen. Das wird Mary noch lernen müssen!
      Danke für Dein Mitgefühl! Krallen im Oberschenkel sind sehr schmerzhaft! 😦
      LG Susanne

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  4. kowkla123 schreibt:

    die wirst du nicht wieder los und auch nicht los wollen, alles Gute zum Tag danach, Klaus

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  5. Fellmonsterchen schreibt:

    War mir schon damals klar, dass sie nicht mehr weggeht. Katzen sind nicht dumm…

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  6. kallehd schreibt:

    Hi Susanne,
    das ist wirklich etwas Besonderes; so nervig ist unser Kater nicht. Er mg zwar auch die Nähe, doch dann bitte auch mit Distanz: der Stuhl daneben oder zumindest im selben Zimmer. Nun ist seit einem Jahr zum ersten Mal wieder länger allein – mal sehen wie er sich nach unserer Rückkehr verhält. Er fehlt uns sehr, und so ginge s dir auch mit mary, wenn sie plötzlich nicht mehr nach dir verrückt wäre. Man wünscht sich zwar Distanz, doch diese Zutraulichkeit hat auch etwas. Das Verhältnis zu anderen ist da ein größeres Problem, aber ich denke, das bringst du ihr noch bei!!! Herzlichen Dank für die interessante Geschichte und liebe Grüssle kalle

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