Weidepflege

Martin, einer der freiwilligen Helfer, unterstützte mich heute bei der Pflege der Weide. Mit der Sense wurde der Zaun vom elendig schnell wachsenden Grünzeug befreit. Besonders das Schilfgras, was hier gern entlang der Gräben wächst, ist eine Plage. Nicht weniger lästig sind die Brennesseln und Disteln. Martin senste auch diese nieder. Getrocknet werden sie gern von den Pferden gefressen.

Miranda war wieder einmal neugierig. Sie musste unbedingt wissen, was wir wohl auf der Weide machten. Bachus lief wie gewohnt hinter Miranda her und wollte uns nun auch unter die Lupe nehmen. Ich musste die Pferde auf Abstand halten, damit Martin ohne Gefahr die Sense schwingen konnte. Da wurde es Miranda und Bachus bald langweilig. Sie verloren das Interesse, grasten weiter und wir konnten in Ruhe arbeiten.

Als wir in einer Ecke der Weide beschäftigt waren, die Miranda immer noch etwas unheimlich war, kam sie wieder zu uns. Hier stehen am Weiderand hohe, alte Bäume, so wie es früher häufiger der Fall war. Diese Feldrandbepflanzug ist ein wichtiger Lebensraum für die Wildtiere. Leider sind diese natürlichen Rückzugsgebiete immer mehr verschwunden, da sie in unserer industriellen Landwirtschaft nur stören. Hier stehen die Bäume noch am Feldrand, die den Pferden im Sommer wunderbar Schatten spenden. Es sind Schwarzerlen, die dem Hof seinen Namen „Erlenhof“ gaben.

Miranda waren die Bäume unheimlich, wohl auch, weil sich hier gern mal die Rehe aufhalten. Sie hatte bis jetzt keinen Huf auf diesen Teil der Weide gesetzt. Schaute nur von weitem, mit hocherhobenen Kopf und gespitzten Ohren, misstrauisch herüber. Hörte die seltsamen Geräusche, die der Wind in den Bäumen machte.
Doch nun kam sie zu mir und ich zeigte ihr das unbekannte Gebiet. Langsam begann sie sich selbstständig umzuschauen. Es war eigentlich genau so, wie vor einiger Zeit beim Wäldchen. Anscheinend braucht Miranda etwas seelische Unterstützung um mutig zu sein. Ich kleiner Mensch, will dir großem Lebewesen, gern diese Unterstützung geben!

Über Hilfe für Miranda

Wir helfen Miranda, einer ausrangierten Hannoveraner Zuchtstute. Wir sind eine kleine Gruppe Privatpersonen, die sich durch den Fall Miranda kennen lernten und eine Hilfsaktion daraus machten! Daraus ist 2015 der gemeinnützige Tierschutzverein "Tierhilfe Miranda e.V." geworden. Miranda bekam Freunde dazu und nun kümmern wir uns ausschließlich um alte und unvermittelbare Tiere. Mit unserem Blog wollen wir auch auf das Schicksal der Zuchtstuten aufmerksam machen. Denn sie landen fast alle beim Schlachter, sobald sie keinen Gewinn mehr bringen. Miranda steht stellvertretend für alle Zuchtstuten, denn auch ihr Weg war schon beschlossen. Mit 20 Jahren und nach zwei Totgeburten, sollte sie geschlachtet werden. Nur weil wir sie freikauften, einen Gnadenbrot-Platz für sie schafften, retteten wir ihr das Leben. Der Blog berichtet aktuell über Mirandas neues, artgerechtes Rentnerleben. Wir möchten niemanden anklagen oder verurteilen, wir möchten nachdenklich machen. Schön wäre ein Umdenken bei Züchtern und Reitern zu erreichen. Wir möchten auch Unterstützung finden. In Form von Mithilfe, Sachspenden und Spenden, damit wir Miranda ein wundervolles Leben ermöglichen können. Sie hat verdient, nach vielen Jahen als Gebärmaschine würdevoll und artgerecht behandelt zu werden. Wir möchten auch, dass jeder der nun weiß, was mit ausrangierten Zuchtstuten passiert, die Geschichte weiter erzählt. Dafür sagen wir DANKE!
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3 Antworten zu Weidepflege

  1. droegeh schreibt:

    Das ist ja seltsam, dass die Pferde Disteln und Brennnesseln nur getrocknet essen, vielleicht piekst und brennt es dann nicht mehr, das weiß aber nur ein Pferd. Brennnessel-Blüten schmecken mir als Mensch aber auch gut, ganz frisch vom Halm, viele Vitamine und nussiger Geschmack. Du brauchst also nicht verhungern, so lange die Brennnessel blühen ;-))

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  2. droegeh schreibt:

    mmmmmhhhhh……………. 😉

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