Am 25.06.2011 kam der Züchter morgens um 7.00 Uhr zu mir. Ich hatte ihn gebeten beim ersten Zusammentreffen von Bachus und Miranda dabei zu sein. Wir wussten ja nicht wie die beiden reagieren würden. Es lief alles super gut! Miranda schnupperte an Bachus, der sofort zu grasen anfing. Bachus hatte offensichtlich gar keine Probleme mit der fremden Umgebung. Miranda blieb die nächste Stunde sehr nervös. Sie stand immer wieder mit hoch erhobenem Kopf da. Nach und nach wurde auch sie entspannter. Die Zeiten in denen sie graste wurden länger. Trotzdem stand sie noch oft mit erhobenen Kopf da und schaute angestrengt um sich. In der Ferne sah sie eine Kuhherde, die sie immer wieder beobachtete. Vielleicht prüfte sie, ob das ihre alte Herde sein könnte?
Bachus war ja schon vom ersten Moment an entspannt, nun wälzte er sich im Gras. Es war ganz offensichtlich, dass er sich hier schon sehr wohl fühlte.
Gegen Abend zeigte Miranda Bachus kurz wer hier das sagen hat. Sie biss ihn in den Hintern und trieb ihn etwas vor sich her. Dies geschah aber nur andeutungsweise und war nach einer Wiederholung schon vorbei. Bachus ging jeder Auseinandersetzung aus dem Weg. So war die Rangfolge in der Herde schnell geklärt. Am abend ließen die beiden sich brav in ihre Boxen führen. Bei Miranda merkte ich eine Veränderung. Sie ließ mich nun an sich ran, hatte auf einmal Vertrauen zu mir. Die Zeit davor, war sie sehr distanziert. Nun war das Eis gebrochen. Man merkte deutlich, dass Miranda in ihren 20 Lebensjahren nicht viel erlebt hatte. Sie stand 20 Jahre auf einer ziemlich abseit liegenden Weide und kannte wenig Umweltreize. Bachus, mit seiner Reitstall- und Schulpferderfahrung, war dagegen viel abgeklärter. Ihn konnte so schnell nichts beunruhigen. Miranda hatte zuerst erhebliche Schwierigkeiten mit der neuen Situation. Trotzdem fand auch sie sich ziemlich schnell damit zurecht. Alte Bäume kann man eben doch verpflanzen!